Schloss Braunsberg: Wahrzeichen von Lana

6. August 2015 at 12:50
Schloss Braunsberg in Lana

Lana mit seinen Sehenswürdigkeiten entdecken: Schloss Braunsberg

Wer in Lana in Südtirol unterwegs ist, dessen Blick fällt unweigerlich auf eine trutzige Burg, hoch auf einem Felsen, deren Turm in den blauen Himmel ragt, und die umgeben ist von auffälligen, hochgewachsenen Zypressen. Das ist Burg Braunsberg in Lana und imposantes Wahrzeichen der Marktgemeinde. Sie stammt aus dem Jahre 1200 und war von 1231 bis 1393 im Besitz derer von Braunsberg. Danach waren die Mareider von Eppan Schlossbesitzer, bis die Burg 1492 an die Grafen Trapp ging. Noch heute ist sie deren Eigentum, wie das Trappsche Wappen an der Frontmauer der Kapelle signalisiert.

Romanische Kapelle mit verschiedenen Stilepochen

Die schlichte Burg über der Gaulschlucht zeigt ihren besonderen Reiz nicht nur in der ungewöhnlichen Lage. Wer sie näher erkundet, ist fasziniert von der Ringmauer mit Zinnen, die einen kleinen malerischen Innenhof befriedet. Gleich daneben befindet sich die romanische St. Blasius-Kapelle, die 1323 erstmals urkundlich erwähnt wurde, und ursprünglich außerhalb der Burgmauern stand. Der romanische Baustil weist allerdings auf ein älteres Entstehungsdatum hin. Das zeigt sich auch in verschiedenen Stilepochen. Das Portal stammt aus spätgotischer Zeit, die Kreuzigungsgruppe von 1592, die Freikanzel von 1583, während der barocke Altar auf 1690 schließen lässt. An der Kirchenfassade sind die Wappen von Österreich, Tirol und natürlich der Besitzer, der Grafen von Trapp eingelassen. Auch mehrere Fresken verschönern die Kirchenmauern. Den Altar ziert ein Gemälde des Heiligen Blasius zwischen dem Heiligen Valentin und Heiligen Erasmus. Das Gestühl ist mit den Wappen der Herren von Trapp geschmückt. Zu den Kostbarkeiten der schlichten Kirche gehört ein Silberkelch aus dem 13. Jahrhundert. Beim Blasiusfest wird darin geweihter Wein gegen Halsleiden gereicht. Blasius wurde im Spätmittelalter zum Schutzpatron von Halskranken, Bäckern, Ärzten und vielerlei Handwerkerberufe. Er ist einer der vierzehn Nothelfer, die in bedrohlichen Situationen im Gebet angerufen werden.

Lohnender Wanderweg

Einer Legende zufolge sollen der halbe Hauptturm der Burg und ein Trakt 1510 in die Gaulschlucht gestürzt sein. Doch wie es mit Legenden so ist, lässt sich das nicht nachweisen. Nachweisen lässt sich indes noch der alte Weg unterhalb des Schlosses, der von Lana nach Ulten, bei Bozen, führt. Er ist mit Steinplatten und Pflastersteinen versehen. Was für die damalige Bevölkerung ein äußerst beschwerlicher Weg zu Fuß war, ist heute zu einem überaus attraktiven Wanderweg geworden, der durch herrliche Weinberge führt. Dieser Ausflug lohnt sich, auch wenn sich die Burg in Privatbesitz befindet und der Öffentlichkeit nicht jederzeit zugänglich ist. Aber im Rahmen der Kulturführung „Schloss Braunsberg und St. Magnus“ können Burg und Kapelle besichtigt werden.

Foto: Thommy Weiss / pixelio.de