Sehenswürdigkeiten in Latsch
Hübsche Bauernhäuser schmiegen sich an altehrwürdige Ansitze, dazwischen erheben sich moderne Neubauten und bunte Gärten – die rund 5.100 Einwohner starke, beschauliche Marktgemeinde Latsch verfügt über sehenswerte Sakralbauten und Burgen, so z.B. Schloss Goldrain sowie die Burgen Unter- und Obermontani. Von der reichen Geschichte des Ortes zeugt der Statuenmenhir von Latsch, der 1992 bei Grabungsarbeiten gefunden wurde.
Burgkapelle St. Stefan
Montaniweg
39021 Latsch
Sie wird auch die „Sixtinische Kapelle Südtirols“ genannt: die Burgkapelle St. Stefan. In der Latscher Fraktion Morter gelegen, ist die kleine Kapelle auf dem Hügel beliebtes Ziel für Kunst- und Geschichtsinteressierte. Im Inneren des Kirchleins, das vermutlich vorromanischen Ursprungs ist, können guterhaltene, farbenprächtige Fresken aus dem 15. Jahrhundert betrachtet werden. Sie stammen aus der niederländischen, lombardischen und bayerischen Schule. An der Nordwand wird in zwölf Bildern der Zyklus der Legende des Hl. Stephan dargestellt, die Ostwand zeigt die Legende der Hl. Ursula. Jagdszenen des Hl. Hubertus befinden sich an der Südmauer, während die Westseite mit eindrucksvollen Malereien zum Jüngsten Gericht geschmückt ist. Oberhalb der Kapelle liegt die ebenfalls sehenswerte Burgruine Obermontani, wo eine Originalhandschrift des Nibelungenliedes aus dem Jahr 1323 gefunden wurde. Das Unikat wird heute von der Berliner Staatsbibliothek verwahrt.
Öffnungszeiten:
Vom 28. März bis 2. November: Samstag und Sonntag von 14.30 – 17.30 Uhr
Für Gruppen auch nach Voranmeldung
Burg Latsch
Bahnhofstraße 14
39021 Latsch
Ende des 13. Jahrhunderts wurde der „turris magna in Laetsch“ erstmals erwähnt. Wohl von Graf Meinhard II. im Laufe desselben Jahrhunderts erbaut, war das mittelalterliche Bauwerk zuerst lediglich ein bewehrter Wohnturm. Erst im Laufe der Zeit wurde dieser zur Burg ausgebaut. Nach einem Brand im Jahr 1770 wurde die Burg zerstört, 1842 begann der Wiederaufbau. Die derzeitige Besitzerfamilie Oberhofer ließ das Gebäude zwischen den Jahren 2000 und 2007 sanieren und betreibt auf der Burg Latsch einen biologischen Obstbaubetrieb.
Foto: „Latsch Burg“ von ManfredK - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.
Öffnungszeiten:
Die Burg ist in Privatbesitz, kann jedoch von außen bestaunt werden. Mit etwas Glück bietet ihnen Familie Oberhofer jedoch eine Führung an.
Schloss Goldrain
Schlossstraße 33
39021 Goldrain-Latsch
Eingebettet zwischen Reben und Obstgärten in leichter Hanglage liegt das stattliche Schloss Goldrain. Die weiße Ringmauer, die den malerischen Arkadenhof einschließt, und die vier Rundtürme mit Kegeldächern sind bereits aus der Ferne zu erkennen. Das Schloss stammt aus dem 11. Jahrhundert, der Renaissanceteil wurde im 17. Jahrhundert im Auftrag des Grafen Hendl errichtet. Heute ist Schloss Goldrain ein Bildungshaus, in dem Seminare und Lehrgänge abgehalten werden.
Öffnungszeiten:
Das Tourismusbüro Latsch gibt Auskünfte zu Rundgängen und Führungen (Tel.: 0473 623109).
Statuenmenhir in der Kirche Unsere Liebe Frau am Bichl
Bühelgasse
39021 Latsch
Der Statuenmenhir von Latsch wurde im Jahr 1992 bei Renovierungsarbeiten der Kirche Unsere Liebe Frau auf dem Bichl gefunden. Der Figurenmenhir besteht aus reinem Marmor und wird zu den Menhiren der Etschtalgruppe gezählt; daneben weist er auch noch Symbole der Lombardischen Valcamonica-Gruppe auf. Somit wird deutlich, dass die Kulturkreise bereits vor tausenden Jahren in Kontakt miteinander standen. Experten schätzen, dass der Menhir zwischen 3.300 und 2.200 v. Chr. entstand. Der Zeichenstein ist am Fundort in der Kirche Unsere Liebe Frau auf dem Bichl zu besichtigen. Das sehenswerte Kirchlein verfügt über architektonische Elemente von der Romanik bis zum Barock und wurde im Jahr 1020 geweiht.
Öffnungszeiten:
Führungen ab Ende März bis Ende Oktober jeden Montag im Rahmen des kulturellen Dorfrundgangs; Treffpunkt um 15.30 Uhr im Tourismusverein Latsch.